GR78 12.08.2015 Lestelle-Bétharram - Asson - Bruges

 Bisher ist der Weg eine super Entscheidung gewesen. Wären die Berge nicht in Sichtweite und wäre es nicht so warm, dann ist es fast wie zu Hause. Naja, ab und zu gibt es Palmen in den Vorgärten, solche Pilze wie diese haben wir auch nicht und heute ist die erste etwas anstrengendere Etappe. Nur etwas seltsam, daß die Jakobsmuschel so selten auftaucht, dafür umso öfter der rotweiße Balken
Die heutige Etappe führt uns von Lestelle-Bétharram nach Asson (7,8 km) und weiter nach Bruges 5,7 km.

GR78 12.08.2015 Lestelle-Bétharram Richtung Asson


 Oben beim Kreuzweg finden wir wieder ein kleines Steinmännchen, welches uns den Weg weist. Sehr gut - die rot.weiße Markierung hätten wir sonst übersehen. Hinter dem Gebäude führt uns der  Weg weiter durch den Wald.
An dieser Stelle weiß ich noch, wo ich das Foto gemacht habe. Für andere Fotos bin ich aber auf das Speicherdatum angewiesen und mit Hilfe meines Tagebuches kann ich dann nachsehen, auf welcher Etappe welches Foto entstanden ist. Trotzdem gelingt es mir nicht immer, genau die Zuordnung zu treffen. Dafür haben wir einfach zuviele interessante Eindrücke gewonnen.

GR78 12.08.2015 Asson bis Bruges

Der Waldweg hier gehört zu den Fotos, die ich nicht mehr ganz exakt zuordnen kann, ebenso das Foto mit der schönen Aussicht. Insgesamt haben wir an diesem Tag sehr wenig Fotos gemacht. Es war einfach zu heiss und zu hell.

Um 14:30 sitzen wir nach etlichen Pausen unterwegs im Café in Bruges und das ist für diesen Tag die erste Möglichkeit, auf einem Stuhl zu sitzen und Kaffee zu trinken, weil in Asson alles zu war. Dienstags ist in Frankreich in den Gaststätten alles dicht, deshalb haben wir unterwegs die Brombeersträucher geplündert.

Der Weg war wieder wunderschön, insbesondere der Kreuzweg heute morgen. Trotzdem: Meine Füße qualmen, es erscheint uns irre heiß obwohl nur 24 Grad sein sollen. Tinas Füße sind scheinbar in Ordnung, sie rennt ständig voraus und hat von dieser Tagesetappe wahrscheinlich etliche Fotos.

GR78 12.08.2015 Asson bis Bruges und weiter nach Mifaget

Die Kühe und Rinder führen hier ein traumhaftes Leben. Im Bach oder Fluß kühlen sie ihre Füße und mampfen zwischendurch auf den saftigen Wiesen. Fleisch kann man hier also problemlos essen, Massentierhaltung haben wir hier noch nicht gesehen und heute morgen war Tina fasziniert von dem Bimmeln der Glocken der Schafherde, die sich hinter dem nächsten Hügel versteckte.
Aber jetzt ist erstmal Siesta angesagt! Den Rucksack gegen eine Mauer gelehnt ergibt einen super Liegestuhl und unter den Bäumen läßt es sich aushalten. Bis Mifaget sind es noch 3 km. Während unserer Siesta laufen hier die Zeugen Jehovas vor uns rum und versuchen, die Leute zu missionieren. Erstmals sind wir froh, nicht genug französisch zu verstehen und als sie merken, daß wir Ausländer sind, suchen sie sich sofort ein neues Opfer.

GR78, 12.08.2015 zwischen Bruges und Mifaget

In Frankreich werden die Vieherden von Hunden gehütet. Überhall findet man Hinweise, wie man sich gegenüber von den Hunden verhalten soll, damit sie nicht beißen. Die Hunde nehmen ihre Aufgabe ernst und bewachen die Herden, wenn man den Tieren also zu nahe kommt, wird der Hund aggressiv. Die Comics gibt es als Flyer oder Aushang und sind herzlich aus Sicht des Hundes geschrieben und gezeichnet.

GR78 12.08.2015 irgendwo bei Mifaget

 Auf dieser Karte wird die Route der Pilger im Mittelalter dargestellt. Dazu gehören Saint-Pé-de-Bigorre, Mifaget, Béost, Gabas und Sainte Christine (du Somport).

In meinem Topo-Guide "Le Chemin du piémont pyrénéen" steht über die Etappe zwischen Mifaget und Somport folgendes:

Au début du XII siècle, la renommée de Sainte-Christine du Somport (l‘un des trois grands hospices au monde), selon Aimery Picaud) était telle que le pèlerin, suivant le pied des Pyrénées et parvenu à Mifaget, ne pouvait que se diriger vers l’hôpital de Gabas et le Col des Moines. ...


Meine Übersetzung ist etwas unglücklich, es gelingt mir einfach nicht daraus einen Satz zu machen: Am Anfang des 12. JH hat es einen guten Ruf (ehem. Hospital zwischen Somport-Pass und Canfranc) und ist als Saint Christine du Somport eines der drei größten Hospitäler der Welt - obwohl Aimery Picaud derjenige war, der meinte es sei nicht möglich auf dem ansteigenden Weg über den Pass der Mönche kommen.

Wohl wahr, Picaud hat wohl recht, wenn er die Wintermonate meint. Ausserdem: Damals dachte man noch, die Welt sei flach, die Afrikaner wären gestreift, Köln läge in unmittelbarer Nähe zu China und insgesamt war ja der Informationsfluss mehr als gehemmt. Lesen konnte kaum jemand, der Buchdruck war noch nicht erfunden und Informationen mußten gemalt werden um sie weiterzugeben. Da kann es schonmal passieren, daß die eine oder andere Überlieferung verfälscht wurde oder verschwunden ist - so auch diese Strecke im Wegenetz.